Der Fußacher Hafen ist ein Gebiet außerordentlicher Prägung; gelebte Kleinhaus Variationen japanischen Zuschnitts. Inmitten von Wellkunststoff, Holzschalungen aller Farben, Giebelformen jeder erdenklichen Art, Balkonvorsprüngen und Vorgärten liegt ein Bootshaus, welches sich zugleich einfügt wie abhebt. Japaner grüßen freundlich. Das Steinhauser Haus auch. Der monlitische Körper wird durch seine Aluminiumhaut, Wand Dach Wand, zur Skulptur im skurrilen Garten dieser besonderen Kanalanlage. Jedem Haus sein Boot, jedem Boot sein Kanal. Das Haus als Kopf, es atmet Konsequenz; so homogen und blendend die Aussenhaut, so durchgängig der Innenraum. Boden, Wand, Decke vertrauen auf dunkelrote Betonschaltafeln und entrücken den Ausblick ins benachbarte Idyll, er wird zum Slow Motion Movie, der Bewohner zum Extraterrestrier. Ein Haus kann nicht nur unsere Gesinnung verändern, sondern auch unseren Zustand. Öffnen sich die Lider in der Dachhaut und kitzelt die Sonne im wohltemperierten Jacuzzi, ist das Geisha-feeling nicht mehr weit. Der Kulturkick inbegriffen, resistent gegen jeden Vorarlberger Bünzelvirus, wahrscheinlich nicht das Liebkind seiner Nachbarn, aber die perfekte Tarnung für den nächsten Bootsausritt von 007.
Marina Hämmerle