Am Übergang von dörflicher Struktur zum Naturraum befindet sich das intakte Ensemble mit evangelischer Kirche, altem Bethaus, Pfarrhaus und Friedhof. Die Komplettierung des öffentlichen Platzes leistet ein neu gesetzter monolithischer Baustein im sanft ansteigenden Terrain Richtung Nordosten. Sockel und Hauptgeschoss gliedern die hermetische Hülle für die kirchlichen Schätze der Diözese, bringen die große Kubatur in Einklang mit dem Maßstab der umliegenden Bauten. Im Erdgeschoß verschmelzen Foyer und multifunktioneller Wechselausstellungsraum zu einer räumlichen Einheit. Die Aktivitäten im Inneren vermitteln eine raumüberspannende, über die gesamte Breite angelegte Öffnung zum vorgelagerten Platz, hangseitig fließt Licht über ein Pendant im Deckenbereich. Die permanente Sammlung im Obergeschoß, ein überhöhter, zentrierter Raum, erschließen die einläufige Treppe und die Liftanlage räumlich diagonal positioniert an den Längsseiten. In der Sichtachse der Emporsteigenden fängt eine kreuzförmig gestanzte Luke den Blick. Sichtbeton, geglättete weiße Flächen und geschliffener Beton unterstreichen Homogenität und Charakter des Bauwerks, setzen äußere Radikalität in Form und Material im Innenraum fort.
Marina Hämmerle